Drei Fragen an…

...Willi Weitzel

Die Zoologischen Gärten von Berlin dürfen sich über eine wachsende Zahl an Menschen freuen, die die Bedeutung unserer Arbeit erkannt haben und mit uns für ein gemeinsames Ziel kämpfen: den Erhalt der Artenvielfalt auf unserem Planeten. An dieser Stelle möchten wir mit einigen von Ihnen ins Gespräch kommen und erfahren, was sie antreibt, warum sie uns unterstützen und was sie mit ihrem Patentier, Zoo, Tierpark oder Aquarium Berlin verbindet. In dieser Ausgabe sprechen wir mit Moderator und Welterforscher Willi Weitzel – bekannt durch Serien wie „Willi wills wissen“. In seinem neuen Kinofilm „Willi und die Wunderkröte“ geht er dem Verschwinden der Amphibien auf die Spur.

Redaktion: Warum haben Sie die Patenschaft für die Titicaca-Riesenfrösche im Zoo Berlin übernommen?

W.W.: Es ist wie mit dem Verliebtsein. Da kann man auf die Frage nach dem „Warum?“ meist auch keine konkrete Antwort finden. In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit der faszinierenden Welt der Frösche beschäftigt. Dabei sind mir diese - meist gar nicht so schleimig wie gedachten - Tiere ans Herz gewachsen, vielmehr sind sie mir mitten ins Herz gehüpft. Bei unserem Kinofilm „Willi und die Wunderkröte“, der mich auch nach Südamerika geführt hat, hatte ich die große Hoffnung, in den Höhen der Anden im legendären Titicacasee mit den dort lebenden (und leider vom Aussterben bedrohten) Riesenfröschen zu tauchen. Leider hat das nicht sein sollen. Dass ich jetzt Pate werde und auf diese Weise die persönliche Bekanntschaft mit den Titicaca-Riesenfröschen machen darf, ist umso schöner. Vor allem aber ehrt es mich, diese durch die Evolution so wunderbar geformten und angepassten Tiere, kennenzulernen!

Redaktion: Anders als Säugetiere stehen Frösche, Kröten und Molche eher selten im Rampenlicht. Warum haben Sie sich dem Thema Amphibien angenommen?

W.W.: Ich liebe es, Themen anzugehen, die zunächst einmal sperrig - oder in diesem Fall schleimig - sind. Frösche und Kröten leben im Verborgenen, da wo es schlammig, schattig und feucht oder erdig ist - also in der Regel da, wo wir Menschen uns eher nicht gerade wohlfühlen. Und dass in diesen unsympathischen Ecken sehr sympathische Lebewesen herumhüpfen, können wir uns schwer vorstellen. Es ist einfach, Giraffen oder Affen, Raubkatzen oder Elefanten beim Zoobesuch im Vorbeischlendern lieb zu gewinnen. Bei den Amphibien bzw. den Lurchen geht das nicht so schnell. Ihre attraktiven Merkmale erkennt man in der Regel erst, wenn man sich intensiver mit ihnen beschäftigt – es ist also eher Liebe auf den zweiten Blick. Wobei es aber auch Frösche oder Kröten gibt, die einem auf den ersten Blick durch Farbe oder spektakuläre Quak-Laute oder Sprünge ins Auge fallen können. Bei den Recherchen und Dreharbeiten zu „Willi und die Wunderkröte“ durfte ich all das erfahren. Wer der Welt und seinen Geschöpfen eine Chance geben will, muss halt genau hinschauen. Mir tut es im Herzen weh, dass wir Menschen zu diesen bedrohten Tieren keinen sehr guten Draht haben.

Redaktion: Ihre abenteuerliche Reise hat Sie in verschiedene Winkel der Erde geführt. Gibt es einen Moment, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

W.W.: Das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt betreibt in einem abgelegenen Winkel Boliviens eine Forschungsstation. Mit Dr. Martin Jansen habe ich dort nächtliche Wanderungen durch den Sumpf unternommen. Das hat mir einigen Mut abverlangt - Stichwort Vogelspinne, Kaiman, Giftschlange, Jaguar. Aber ich habe dort ein sagenhaftes Frosch-Konzert erleben dürfen. Es war wie im Paradies! Dabei habe ich gemerkt, dass Frösche nicht nur quaken, sondern auch pfeifen, knattern oder wie ein Rennauto klingen. Unser Tonmeister stand die halbe Nacht dort draußen und ich bin froh, dass all diese Töne dann auch im Kinosaal über die Lautsprecher zu hören sein werden. Quak.

WILLI UND DIE WUNDERKRÖTE

In seinem neuen Kinofilm begibt sich Willi Weitzel auf eine abenteuerliche Reise durch Ägypten, Bolivien und Panama, um die Lebensräume von Fröschen zu erforschen. Angestiftet hat ihn seine 11-jährige Nachbarin Luna (EllisDrews), die um den Froschteich in ihrem Dorf kämpft. Sie repräsentiert eine Generation von Kindern & Jugendlichen, die sich früh für ökologische Belange einsetzen und die Erwachsenen mahnen, mit der (Um)Welt sorgsamer umzugehen. So steht der scheinbar unbedeutende, kleine Teich im Zentrum der großen Fragen von Naturschutz, Nachhaltigkeit und der Kraft gemeinschaftlichen Handelns.

Ab 12. Mai im Kino

www.williunddiewunderkroete.de

Öffnungszeiten

Heute, 19. April
9:00 - 18:00 Uhr
Letzter Einlass: 17:00 Uhr
Öffnungszeiten

Fütterungen & Trainings

  • Alle sind satt – heute keine Fütterungen mehr
Alle Fütterungen

Plan

Plan