Gepunktete Wurzelmundqualle
Phyllorhiza punctata
Die Gepunktete Wurzelmundqualle gehört zu den rund 80 Arten der Ordnung der Wurzelmundquallen. Im Vergleich zur der Klasse der gefährlich giftigen Würfelquallen, sind diese faszinierenden Exemplare verhältnismäßig harmlos.
Wissenswertes zu Quallen
Quallen gehören zu den ältesten Tieren der Erdgeschichte und sind noch heute in allen Meeren beheimatet. Die anmutig im Wasser schwebenden Nesseltiere sind faszinierende Lebenskünstler. Schließlich haben sie es durch ihre Anpassungsfähigkeit geschafft, mehr als 550 Millionen Jahre der Evolution beinahe unverändert zu überdauern.
Steckbrief
- Herkunft
Pazifischer und Indischer Ozean
- Lebensraum
Offenes Meer
- Nahrung
Plankton
- Bestand
gilt als invasive Art
- Größe
bis 35 cm
- Gewicht
über 1 kg
- Brutzeit
Jungqualle bis erwachsenes Tier ca. 3 Monate
- Erreichbares Alter
je nach Nahrungsangebot bis zu einem Jahr
Bedrohungsstatus laut IUCN
Es geht auch ohne Rückgrat und Gehirn
Der Quallenkörper besteht zu fast 99 Prozent aus Wasser und ist ein Gebilde aus einer inneren und einer äußeren Zellschicht. Eine dazwischenliegende Gallertmasse stützt und dient zudem als Sauerstoffdepot. Quallen haben ein Nervensystem und Sinnesorgane, aber kein Gehirn. Dank spezieller Sinneszellen in ihrer äußeren Zellschicht können sie u. a. Beute jagen, auf Feinde reagieren oder Geschlechtspartner erkennen.
Vorsicht Stromschlag!
Quallen gehören zum Stamm der Nesseltiere. An ihren Tentakeln sitzen Nesselkapseln, die bei Kontakt blitzschnell ein Gift freisetzen, das mehr oder minder starke Schmerzen verursacht. Den Effekt kennt man von Brennnesseln. Je nach Quallenart wirkt das Nesselgift wie ein harmloses Brennen oder im schlimmsten Fall lebensgefährlich. Bei leichtem Brennen lindert Essig – in allen anderen Fällen heißt es, sofort zum Arzt!
Berliner Quallenkindergarten
Für Besucher*innen nicht sichtbar, forschen die Pfleger*innen seit Jahren mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl an der Nachzucht von Quallen. Als eines der wenigen Binnenlandaquarien, das sogar in synthetischem Seewasser so viele verschiedene Quallen Arten züchtet, ist das Aquarium Berlin erste Anlaufstelle nicht nur für europäische Meeresbiologen, sondern sogar für Forscher aus Südafrika und Israel.
Stimmt es, dass…?
... manche Quallen ihr Geschlecht wechseln? Ja, und zwar als Zwitter mit allem, was dazu gehört. Ein geschlechtsloser festsitzender Polyp vermehrt sich zunächst vegetativ. Unter optimalen Bedingungen werden Medusen gebildet, die dann in der Lage sind, sich geschlechtlich zu vermehren, die dann wiederum Larven produzieren, aus denen festsitzende geschlechtslose Polypen heranwachsen.