Przewalskipferd
Der Tierpark Berlin hilft aktiv bei der Wiederansiedlung des Przewalski-Wildpferdes in Kasachstan.
Projektinfo
- Projektpartner
Zoo Prag, Committee for Forestry and Wildlife Kazakhstan, Association for the Conservation of Biodiversity of Kazakhstan und Zoologische Gesellschaft Frankfurt
- Name des Projekts
Return of the Wild horses
- Tierart
Przewalskipferd (Equus ferus przewalskii)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
Stark gefährdet (EN)
- Einsatzort
Altyn Dala, Kasachstan
- Größte Bedrohung durch
einstmals durch menschliche Verfolgung
- Lösungsansatz
Auswilderung und Wiederansiedlung von in Zoologischen Gärten geborenen Wildpferden in Kasachstan
Bedrohungsstatus laut IUCN
Die wahren Wildpferde
Im Tierpark Berlin leben seit 1958 Przewalskipferde und er beteiligt sich schon seit 1963 an der Erhaltungszucht. Seitdem wurden 100 Fohlen im Tierpark geboren und trugen zum Überleben der Art bei. Przewalskipferde sind die einzigen noch lebenden Wildpferde. Sie unterscheiden sich damit von verwilderten Nachkommen europäischer Hauspferde, wie den Mustangs oder Dülmener Wildpferden, weil sie nie domestiziert wurden.
In der Wildbahn ausgerottet
Früher besiedelte das Urwild- oder Przewalskipferd die winterkalten Steppen Asiens von Kasachstan bis nach China. Das Przewalskipferd galt seit Ende der 1960er Jahre im natürlichen Lebensraum als ausgestorben. Die letzte Sichtung eines Wildpferdes gab es 1969 in der Mongolei, im Nationalpark Gobi B.
Koordinierte Erhaltungszucht in der Arche Zoo
Seit 1959 werden alle in menschlicher Obhut lebenden Przewalskipferde in einem Internationalen Zuchtbuch im Zoo Prag dokumentiert und die Zucht innerhalb Europas seit 1986 im Rahmen eines koordinierten Erhaltungszuchtprogramm gemanagt. Dank dieser internationalen Zusammenarbeit überlebte die Art nicht nur in Zoologischen Gärten in Europa, sondern auch in den USA und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Aus dem Zoo in die Wildnis
Ab 1985 wurden Tiere, die in Zoologischen Gärten zur Welt gekommen sind in ihre ursprüngliche Heimat zurückgebracht. Zunächst nach China und seit Anfang der 1990er auch in die Mongolei. Sowohl im Hustai-Nationalpark als auch in der Gobi B wurden die ersten Wildpferde ausgewildert und erfolgreich angesiedelt. Dank langfristigem Management der Schutzgebiete, wissenschaftlicher Betreuung und koordinierten Wiederansiedlungen geeigneter Individuen wächst die Population stetig an. Der Erfolg dieses ganzheitlichen Ansatzes ist deutlich spürbar – In China und der Mongolei leben heute wieder fünf Populationen in der Wildbahn, sodass der Bedrohungsstatus der Przewalski-Urwildpferde in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) seit 2011 von „Im Freiland ausgestorben“ auf „Bedroht“ heruntergestuft werden konnte.
Return of the Wild Horses
Die vier Pferde wurden im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Return Of The Wild Horses“ in das Auswilderungszentrum Alibi gebracht, um gemeinsam mit drei Wildpferden aus Prag die erste Herde in der Region zu bilden. Ziel des internationalen Gemeinschaftsprojekts ist es, in den kommenden fünf Jahren mindestens 40 Wildpferde in der Steppe Kasachstans wieder anzusiedeln. Die Wiederansiedlung von Przewalskipferden in Kasachstan markiert einen bedeutenden Meilenstein in den Bemühungen um den Schutz und die Wiederherstellung des natürlichen Ökosystems der kasachischen Steppen. Nach einer Gewöhnungszeit und dem ersten Winter werden sich die Gatter des Wiederansiedelungszentrum für die Herde öffnen und die Wildpferde in die Weiten der Steppe entlassen.
UN Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) hat das Zeitfenster 2021-2030 zur UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen erklärt. Zoo und Tierpark Berlin sind anerkannte Unterstützer der UN-Dekade.
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Fotos vor Ort: © AZKB // Tierpark Berlin