Panzernashorn
Zoo und Tierpark Berlin unterstützen den Schutz der Panzernashörner in Assam.
Projektinfo
- Projektpartner
Aaranyak
- Tierart
Panzernashorn (Rhinoceros unicornis)
- Bedrohungsstatus laut IUCN
gefährdet (VU)
- Einsatzort
Assam, Indien
- Größte Bedrohung durch
Wilderei
- Lösungsansatz
Habitatschutz und Unterstützung der lokalen Bevölkerung
Bedrohungsstatus laut IUCN
Panzernashörner in Berlin
Das Panzernashorn ist eng mit Zoo und Tierpark Berlin verbunden. 1958 wurden die urtümlichen Tiere erstmalig dem Publikum des Zoo Berlin vorgestellt. Auch im Tierpark Berlin lebten von 1966 bis 2019 Panzernashörner. Trotz ihrer enormen Körpermasse von bis zu zwei Tonnen sind die Dickhäuter gute Schwimmer. Mit der Eröffnung der neuen Nashorn-Pagode im Zoo Berlin ist es weltweit erstmals möglich, die indischen Nashörner unter Wasser zu bewundern.
Fleißige Landschaftsgärtner
Nashörner sind Pflanzenfresser. Sie fressen täglich rund 150 kg Gräser, Wasserpflanzen und Zweige. Zu ihrem Speiseplan zählen auch Früchte, deren Samen über den Kot des Nashorns über weite Strecken verteilt werden – der ideale Dünger wird bei dieser Art der Aussaat praktischerweise gleich mitgeliefert. Die Nashörner fungieren so als natürliche Landschaftsgärtner und tragen zum Erhalt der natürlichen Vegetation bei. Das saftige Elefantengras gehört zu den besonderen Leibspeisen der Panzernashörner. Dieses wächst an Flussufern, wo die Tiere oft bis zum Bauch im Wasser stehend genüsslich grasen.
Am Rande der Ausrottung
Panzernashörner kommen ausschließlich in Indien und Nepal vor. Abgesehen von der weiterhin bestehenden Bedrohung durch Wilderei gerät das Panzernashorn auch durch den Verlust geeigneter Lebensräume weiter in Bedrängnis. Durch Zunahme an landwirtschaftlichen Gebieten und Ausbreitung menschlicher Siedlungen wurde die Population der sanften Riesen zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf gerade noch 200 Tiere zurückgedrängt. Der Bestand der Panzernashörner hat sich dank nationaler Schutzmaßnahmen, wie der Etablierung von Schutzgebieten, in den letzten Jahren etwas erholen können.
Forschung für den Artenschutz
Die wissenschaftliche Erfassung der Panzernashornpopulation ist eine wichtige Grundlage für die Entwicklung weiterer Schutzmaßnahmen. Anhand der Erfassung biologischer Merkmale, wollen Wissenschaftler*innen mehr über die Lebensweise der Nashörner in Erfahrung bringen. Hierzu wird eine Datenbank über die in den Gebieten lebenden Nashörnern angelegt und mit aktuellen Erkenntnissen stets erweitert. Aus den Ergebnissen dieser Studie sollen wirkungsvolle Schutzmaßnahmen für diese und andere Nashornpopulationen abgeleitet werden.
Ganzheitliche Schutzbemühungen
Zoo und Tierpark unterstützen auch den Schutz des Panzernashorns in seinem natürlichen Lebensraum. In Assam, einer Provinz im Nordosten Indiens, leben rund 70 % der weltweiten Population. Gemeinsam mit dem örtlichen Projektpartner Aaranyak fördern die Zoologischen Gärten Berlin die Erforschung der Panzernashörner im Manas Nationalpark und in der Pobitora Wildlife Sanctuary.
Fotos vor Ort: © Aranyak